Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder des Netzwerks „Medien und Gesundheitskommunikation“,

wir freuen uns, Ihnen den 25. Newsletter mit aktuellen Infos, Tipps und Quellen zum Themenfeld medialer Gesundheitsinformation senden zu können. Dieses Mal haben wir mit Frau Dr. Claudia Lampert vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg gesprochen, die gemeinsam mit Michael Grimm die diesjährige Tagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation ausrichten wird. Das Thema der diesjährigen Tagung lautet „Gesundheitskommunikation als transdisziplinäres Forschungsfeld“ und fokussiert damit auf die „problemadäquaten“ wissenschaftlichen und praxisrelevanten Handlungs- und Lösungsstrategien von Gesundheitskommunikation.
Dies ist auch eines der Ziele des „Hanover Center for Health Communication“ [HC]², das im März am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien von Prof. Dr. Eva Baumann gegründet wurde.

Herzliche Grüße,
Ihre
Redaktion

Netzwerk Medien und Gesundheitskommunikation

Redaktion:
Nicola Krömer, Verena Lindacher, Stefanie Lindl-Fischer, Yvonne Prinzellner, Doreen Reifegerste

[kurz & knapp]

Gesundheitskommunikation und Migration

Flüchtlingen besser offene Fragen stellen
In Ländern, in denen man Autoritäten nicht widerspricht, sagen Patienten auch „Ja“ zum Arzt, wenn sie eigentlich „Nein“ meinen. Eva van Keuk, Leiterin des psychotherapeutischen Fachbereichs im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf, empfahl demzufolge, Ärzte und Psychotherapeuten sollten in der Arbeit mit Flüchtlingen möglichst mit offenen Fragen arbeiten. „Oder geben Sie den Patienten eine Wahlmöglichkeit und fragen: Geht es Ihnen besser oder schlechter?“, sagte van Keuk. Um Fehldiagnosen durch sprachliche Missverständnisse zu vermeiden, müssen häufig Dolmetscher zum Einsatz kommen. In vielen Regionen der Welt sei es zudem üblich, dass Ärzte schlimme Diagnosen nicht mitteilen oder zumindest nicht den Kranken selbst. Patienten mit dieser Erfahrung gehen nach dem Gespräch mit einem deutschen Arzt davon aus, dass er ihnen nur einen Teil der Wahrheit gesagt hat.
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Webangebote erleichtern medizinische Gespräche mit Flüchtlingen
Für die Kommunikation von Flüchtlingen mit Ärzten, Pflegekräften, Beratungsstellen oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst steht im Internet inzwischen eine ganze Reihe an Hilfsangeboten bereit:
» Dolmetscherdienst für Ärzte
» 580 Bausteine für das ärztliche Aufnahmegespräch in 14 Sprachen
» Informationsbögen zu medizinischen Themen in verschiedenen Sprachen
» Linksammlung zur Gesundheitsversorgung von Einwanderern

eHealth

Viele Versicherte misstrauen der elektronischen Gesundheitskarte
Fast die Hälfte der Krankenversicherten misstraut der Digitalisierung im Gesundheitswesen. 47 Prozent der Privatversicherten und 43 Prozent der gesetzlich Versicherten zweifeln daran, dass persönliche Daten, die digital übermittelt und gespeichert werden, sicher sind und nicht in falsche Hände geraten. Das geht aus einer Befragung im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. An der verbreiteten Skepsis scheint auch das geplante E-Health-Gesetz nichts zu ändern, das Sicherheitsstandards festschreibt und den rechtlichen Rahmen für die Telemedizin und die elektronische Gesundheitskarte bildet. Nur 22 Prozent der gesetzlich Versicherten und 14 Prozent der Privatversicherten begrüßen laut Studie dieses Gesetz ohne Einschränkung.
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Ärztenetz setzt auf E-Akte in Patientenhand
Das Ärztenetz Niederrhein, ein Verbund niedergelassener Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Pflegeeinrichtungen, setzt in Sachen digitaler Vernetzung auf die elektronische Patienten-Akte „vitabook“, bei der die Datenhoheit bei den Patienten bleibt. Der Patient entscheide, welche Daten auf dem Konto sichtbar bleiben und was an welchen Leistungserbringer weitergeleitet wird, betont der Hamburger Anbieter. Die elektronische Akte funktioniert wie ein Girokonto: Aus Versicherten- und Versicherungsnummer – beide auf der Versichertenkarte verzeichnet – wird eine „Gesundheits-IBAN“ gebildet. Der Datentransfer funktioniert wie bei Geldüberweisungen.
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Studie zum Potenzial von Online-Video-Sprechstunden
In einer ersten Studie ihres neuen Projekts „Der digitale Patient“ ist die Bertelsmann Stiftung der Frage nachgegangen, wie viel Virtualität im Arzt-Patienten-Kontakt in der ambulanten Versorgung möglich ist. Zum Instrument der Online-Video-Sprechstunde wurden Experten und die Bevölkerung befragt und internationale Quellen ausgewertet. Ein Bedarf in der Bevölkerung ist demnach deutlich erkennbar: Fast jeder zweite Patient würde eine Online-Video-Sprechstunde beim Haus- oder Facharzt nutzen. Profitieren könnten nach Einschätzung der Studie Patienten auf dem Land und in Großstädten sowie pflegende Angehörige. Was noch fehlt, ist die breite Akzeptanz in der Ärzteschaft.
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Virtuelle Sprechstunde verärgert Kinderärzte
Seit kurzem bietet die DAK auf ihrer Webseite eine virtuelle Sprechstunde an. Versicherte können sich kostenlos per Videotelefonie von Ärzten aller Fachrichtungen sowie Pflege-Experten beraten lassen oder eine Zweitmeinung einholen. Vor allem für Eltern kleiner Kinder sei dies eine große Entlastung und verhindere eine Ansteckung im Wartezimmer, wirbt die Krankenkasse für ihr neues Angebot. In einem offenen Brief läuft der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Sturm gegen den Videochat: Eltern brächten ihre Kinder häufig mit sehr komplexen Fragen in die Kinder- und Jugendarztpraxen. „Viele dieser Fragen gehen weit über die Medizin hinaus und berühren ganz allgemein das Handling von Kindern. Als Vertrauensperson können wir Kinder- und Jugendärzte Eltern hier häufig raten und sie in ihrer Elternkompetenz nachhaltig stärken. Mit Billigmedizin per Videochat geht das mit Sicherheit nicht“, empört sich BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach.
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Online-Angebote für bessere psychische Gesundheit
Bei psychischen Erkrankungen können digitale Gesundheitsanwendungen einen niederschwelligen Einstieg in das Gesundheits- und Hilfesystem ermöglichen und Therapien unterstützen. Die Barmer GEK bietet ab sofort ein spezielles Online-Training für Betroffene psychischer Störungen an. Das Angebot ist von zu Hause aus sowie mobil nutzbar. Zu Beginn beantworten Interessenten am Computer Fragen zur Stimmungslage, zu ihrer Stresssituation und dem Schlafverhalten. Darauf basierend wird das Training maßgeschneidert für die persönlichen Bedürfnisse des Versicherten.
Ein neues Internetportal bietet wissenschaftlich fundierte Informationen für Patienten und ihre Angehörigen zu verschiedenen psychischen Erkrankungen. Diese Informationen können zum Beispiel zur Unterstützung der Aufklärung im Arzt-Patienten-Gespräch eingesetzt werden. Die interaktiv gestalteten Entscheidungshilfen zu Depression, Psychosen, generalisierter Angststörung und weiteren Entscheidungssituationen, wie zum Beispiel Rückkehr zur Arbeit nach einer psychischen Erkrankung, stellen den Nutzen und die Risiken infrage kommender Optionen beziehungsweise Behandlungen in einer laienverständlichen Form dar, helfen Patienten, ihre Präferenzen zu klären, und unterstützen die gemeinsame Entscheidung von Arzt und Patient.
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» zum Internetportal

mHealth

Datenschutz bei Fitness-Trackern
Datenschützer von Bund und Ländern mahnen: Bei Wearables und Health-Apps ist mehr Datenschutz nötig. Und oft wüssten Nutzer nicht, wer Zugriff auf ihre gesammelten Gesundheitsdaten hat. Auf ihrer 91. Konferenz, die am 6. und 7. April in Schwerin stattfand, haben die Datenhüter daher fünf Punkte zum Schutz sensibler Gesundheitsdaten erarbeitet. Die Weitergabe von Gesundheits- und Verhaltensdaten an Dritte bedarf nach Ansicht der Datenschützer „einer gesetzlichen Grundlage oder einer wirksamen und informierten Einwilligung“. Für das Persönlichkeitsrecht riskante Datenverwendungen sollten für die Nutzer auf einen Blick erkennbar sein.
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Gütesiegel für Gesundheits-Apps
Der Markt der Gesundheits-Apps wächst rasant: Doch wie fundiert sind die Informationen, die die Apps vermitteln? Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus? HealthOn, ein bereits 2011 gestartetes Bewertungsportal, will Transparenz schaffen. Über 440 deutschsprachige Gesundheits-Apps befinden sich in der Datenbank der nach eigenen Angaben größten unabhängigen Plattform für Gesundheits-Apps in Europa. HealthOn funktioniert ähnlich wie ein Arztbewertungsportal: Die Nutzer können nach festgelegten Qualitätskriterien Gesundheits-Apps bewerten und sich bereits bewertete Apps anschauen. Erfüllt eine App alle Kriterien, kann sie das HealthOn-Siegel führen. „Unsere Plattform ist zu 100 Prozent unabhängig und steht allen Seiten offen. Geld verdienen wir damit nicht“, betont Gründerin Dr. Ursula Kramer. Mit einem kostenlosen Web-Widget können präventionsorientierte Organisationen von ihren Webseiten zur HealthOn-Datenbank verlinken.
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Sekundärprävention bei Koronarer Herzkrankheit: SMS zum Lebensstil senkt Cholesterin und Blutdruck
Eine Studie mit KHK-Patienten am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig untersuchte, ob semipersonalisierte SMS-Nachrichten mit kurzen Erinnerungen an gesunde Verhaltensweisen, mit Motivation dazu oder als Verstärkung gesunde Lebensstilfaktoren positiv beeinflussen können. Probanden der SMS-Gruppe erhielten Nachrichten aus einem Nachrichtenpool, in dem 3 kardiovaskulär relevante Lebensstilaspekte berücksichtigt waren: Ernährung, Rauchen und Bewegung. Ein weiteres Modul bezog sich auf Symptome der KHK, Medikation und Compliance. Das durchschnittliche LDL lag in der SMS-Gruppe mit 79 mg/dL signifikant unter dem der Kontrollgruppe, ebenso der systolische Blutdruck und der BMI.
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Gesundheitsinformationen

Beipackzettel: Lesen und verstehen
„Die Packungsbeilagen in Arzneimitteln sind trotz vielfältiger europäischer und nationaler Regelungen zur Lesbarkeit nach wie vor wenig verständlich und nicht patientenfreundlich gestaltet“, kritisiert die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Das soll sich ändern wenn es nach ihr und dem Bundesrat geht. Der Entschließungsantrag der Länderkammer zur Verbesserung der Lesbarkeit von Packungsbeilagen ist auf dem Weg. Darin die klare Aufforderung an die Bundesregierung, „sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass die Lesbarkeit der Packungsbeilagen von zentral oder dezentral in mehreren Mitgliedstaaten zugelassenen Arzneimitteln für Patientinnen und Patienten verbessert wird“. Für Bachmann geht es dabei nicht nur um redaktionelle Korrekturen sondern um Sicherheit, da unverständliche Beipackzettel die Therapietreue verringern.
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Infomaterialien zum Nutzen und möglichen Schaden der Krebsfrüherkennung
Die Haltung zur Krebsfrüherkennung hat sich drastisch gewandelt. Aus einhelliger Zustimmung wurde kritische Distanz. Mögliche Schäden der Vorsorge wurden früher kaum thematisiert und insgesamt gab es einen breiten medizinischen und gesellschaftlichen Konsens, dass jede Art von Vorsorge und Früherkennung sinnvoll sei. Merkblätter, Broschüren und Kampagnen riefen die Menschen zur Teilnahme an Screeninguntersuchungen auf. Inzwischen kann man heute lesen, dass diese Untersuchungen auch schaden können. In diesem Spannungsfeld versuchen aktuelle Materialien zur Patienteninformation sachlich das Für und Wider aufzuzeigen, damit Menschen eine gut informierte, individuelle Wahl treffen können. Sie richten sich nach den Grundsätzen der informierten Entscheidungsfindung, wie sie die „Gute Praxis Gesundheitsinformation“ jetzt im Detail ausformuliert hat.
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Brustkrebs-Früherkennung: Webbasierte Entscheidungshilfe
Jährlich erhalten in Deutschland etwa 700 000 Frauen erstmals eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung. Die Barmer GEK hat ein Online-Angebot für Frauen vorgestellt, das eine informierte Entscheidung über die Teilnahme am Mammografie-Screening ermöglichen soll. Die webbasierte Entscheidungshilfe entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld im Rahmen eines Forschungsprojektes. Sie richtet sich an Frauen ab 50 Jahren, die alle zwei Jahre zur Screening-Untersuchung eingeladen werden. Die Entscheidungshilfe besteht aus einem Informationsteil, der darstellt, was das Screening leisten kann und welche Vor- und Nachteile es gibt. Im zweiten Teil können die Nutzerinnen die Fakten persönlich bewerten und eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme treffen.
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Wenige Hausärzte nehmen offizielle Arzneibewertungen wahr
Industrie-gesponserte Fortbildungsveranstaltungen sind für Hausärzte die wichtigste Informationsquelle über neue Arzneimittel. Das hat eine Umfrage von DocCheck Research im Auftrag der Techniker Krankenkasse unter 286 Allgemeinärzten und 214 Internisten ergeben. 49 Prozent der befragten Ärzte antworteten, dass sie diese Fortbildungen am häufigsten für die Entscheidung nutzen, ob sie ein neues Medikament verordnen. Die Kasse bemängelt, dass auf solchen Veranstaltungen kaum ein kritischer Diskurs stattfinde. Wünschenswert wäre es, wenn Ärzte stärker Informationen aus unabhängigen Quellen nutzten. Allerdings nehmen nach eigenen Angaben nur 15 Prozent der befragten Ärzte die Informationen des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) und des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) wahr, die im Zuge der frühen Nutzenbewertung systematische vergleichende Informationen über Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen publizieren.
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Mediennutzung und Gesundheit

Online-Frust statt Lebenslust
Immer mehr Menschen verbringen exzessiv viel Zeit im Internet. Die einen zieht es in die sozialen Foren, die anderen zocken online beim Computerspiel. Doch mit der Dauer der Internetnutzung wächst nicht allein die Suchtgefahr. Wissenschaftler der Universität Ulm konnten in einer Studie mit über 4850 Teilnehmern bestätigen, dass bei problematischer Internetnutzung auch die Lebenszufriedenheit leidet. Dabei stießen sie auf einen ungewöhnlichen geschlechtsspezifischen Effekt.
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Ohne Smartphone und Co. soll der Stress sinken
In der Fastenzeit 2016 wollten daher viele Menschen bewusst auf ihr Smartphone oder ihren Laptop verzichten. Jeder fünfte Deutsche wollte seine private Internet- und Computernutzung für einige Wochen bewusst reduzieren. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Das Online-Fasten ist in der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen mit 25 Prozent besonders beliebt.
» Nähere Infos zur Studie
» Zu einer ähnlichen Pressemitteilung der Barmer/GEK

Viel Fernsehen und wenig Bewegung schmälern die Hirnleistung
Wer als junger Mensch viel vor dem Fernseher sitzt, hat im mittleren Alter bei Hirntests das Nachsehen. Wenig Sport scheint danach für das Gehirn ebenfalls schlecht zu sein – wenn auch nicht ganz so dramatisch. Das zeigt die US-amerikanische CARDIA-Studie für die sich 1985 knapp 3250 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren eingeschrieben hatten. 25 Jahre später wurden in einem ausführlichen Kognitionstest Verarbeitungsgeschwindigkeit, Exekutivfunktionen und das verbale Gedächtnis geprüft. Sowohl die chronischen „couch potatoes“ als auch die Vielfernseher schnitten signifikant schlechter ab als der Rest der Kohorte. Die Unterschiede bei Verarbeitungsgeschwindigkeit und Exekutivfunktionen blieben auch dann signifikant, wenn Begleitfaktoren wie Alkoholkonsum, BMI, Hypertonie und auch der Ausbildungsgrad berücksichtigt wurden.
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Gesundheitszentrum

Gründung eines Zentrums für wissenschaftliche Gesundheitskommunikation [HC]² in Hannover
Am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien wurde im März 2016 [HC]², das „Hanover Center for Health Communication“, gegründet. [HC]² bündelt die Aktivitäten des IJK im Forschungsfeld Gesundheitskommunikation, die darauf zielen, wissenschaftlich fundierte Antworten auf theoretische und praxisrelevante Fragen zur Rolle von Kommunikation für gesundheitsrelevante Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu finden. [HC]² soll zugleich zur Institutionalisierung der wissenschaftlichen Gesundheitskommunikation am Standort Hannover beitragen. „Wir verstehen uns dabei nicht nur als kommunikationswissenschaftliche Forschungsinitiative, sondern auch als Plattform für interdisziplinäre Vernetzung und Wissenstransfer,“ so Prof. Dr. Eva Baumann, Leiterin des Zentrums.
Eva Baumann ist Professorin für Kommunikationswissenschaft am IJK Hannover. Sie trägt seit über zehn Jahren zum Aufbau und zur Etablierung des Forschungsfeldes Gesundheitskommunikation im deutschsprachigen Raum bei und ist in verschiedene interdisziplinäre Initiativen involviert und in zahlreichen Praxiskontexten vernetzt. Sie ist Mitgründerin der Fachgruppe Gesundheitskommunikation in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie des Netzwerkes Medien und Gesundheitskommunikation. Das Hanover Center for Health Communication präsentiert sich unter der Adresse www.hc-quadrat.de. Die Website bietet einen Überblick der Themenfelder, die am [HC]² beforscht werden und stellt alle aktuellen Projekte vor, an denen das Team von [HC]² arbeitet.

Weitere News finden Sie auf der Webseite des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikation und auf der Facebook-Seite der Ad hoc-Gruppe Gesundheitskommunikation.

[wer & warum]

Fünf Fragen an… Dr. Claudia Lampert

Claudia Lampert ist seit 1999 als wissenschaftliche Referentin am Hans-Bredow-Institut tätig. Sie ist Mitglied des Kompetenzbereichs Medien und Gesundheitskommunikation am Hans-Bredow-Institut, Koautorin des Lehrbuches „Gesundheitskommunikation und Medien“ (Fromm/Baumann/Lampert 2011) sowie (Mit-)Initiatorin und Koordinatorin des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikation.
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[tagen & treffen]

Für Sie vor Ort

3. Tagung der Ad-hoc-Gruppe Gesundheitskommunikation, Lugano
Die dritte Tagung der Ad-hoc-Gruppe Gesundheitskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) fand vom 12. bis 14. November 2015 in Lugano unter dem Titel „Gesundheitskommunikation im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis“ statt. Gastgeber der Tagung war das Institute of Communication and Health der Università della Svizzera italiana. Die Keynote von Dr. K. „Vish“ Viswanath der Harvard School of Public Health machte deutlich, dass die Verbindung von Wissenschaft und Praxis für eine Bekämpfung sozialer Unterschiede für die Gesundheitskommunikation unerlässlich ist. In sechs Panels und einer Postersession, die die verschiedenen Kommunikationskanäle vom interpersonalen Arzt-Patientengespräch bis zu mobilen Technologien abdeckten, zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie sie anhand aktueller Fragestellungen theoriebasierte und praxisrelevante Phänomene der Gesundheitskommunikation erforschen. Neben klassischen Gesundheitsthemen wie Krebs, Rauchen, Impfen, Bewegung und Ernährung spielten auch bisher in der Gesundheitskommunikation weniger beleuchtete Themen wie Demenz, Suizid, Allergien oder Neuroenhancement eine wichtige Rolle. Erstmals fand im Rahmen der Jahrestagungen der Ad-hoc-Gruppe eine Podiumsdiskussion statt, die insbesondere die Zukunft der Gesundheitskommunikation als wissenschaftliche Disziplin im deutschsprachigen Raum thematisierte.
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DGPuK-Tagung, Leipzig
Nach 3,5-jähriger Bewährungsphase ist die Ad-hoc Gruppe Gesundheitskommunikation jetzt eine eigene Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Der Antrag wurde am 30.3.2016 im Rahmen der Mitgliederversammlung der 61. Jahrestagung der DGPuK in Leipzig mit großer Mehrheit positiv abgestimmt.
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Kentucky Conference on Health Communication, Lexington, USA
Auf der Kentucky Conference on Health Communication waren zahlreiche Vertreter aus dem Bereich der Gesundheitskommunikation in den USA vertreten. Die Tagung bot in diesem Jahr unter anderem eine Prekonferenz mit speziellem Fokus auf mHealth-Forschung. Außerdem wurde Prof. Seth Noar von University of North Carolina mit dem Lewis Donohew Outstanding Health Communication Scholar Award ausgezeichnet. Die Tagung findet seit 1989 alle zwei Jahre an der University of Kentucky statt.
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Aktuelle Tagungen

12. – 13. Mai 2016 – 4. Bundeskongress GenderGesundheit 2016, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin; nähere Infos hier.

08. – 10. Juni 2016 – eHealth Summit im Rahmen des Hauptstadtkongresses, Themenschwerpunkt: eHealth, Berlin; nähere Infos hier.

09. – 13. Juni 2016 – Jahreskonferenz der International Communication Association, „Communicating with Power“, Fukuoka, Japan; nähere Infos hier.

23. – 24. Juni 2016 – Digital Healthcare World Congress 2016, London, UK; nähere Infos hier.

04. – 06. Juli 2016- Communication, Medicine, and Ethics conference, COMET, Aalborg, Dänemark; nähere Infos hier.

07. – 08. September 2016- Wearable Technologies & Digital Health, Themenschwerpunkt: „Digitalisierung im Gesundheitswesen“, Bonn; nähere Infos hier.

07. – 10. September 2016 – 14th International Conference on Communication in Healthcare, Heidelberg; nähere Infos hier.

05. Oktober 2016 – Fachsymposium „Innovationen durch Digitalisierung“, Leipziger Foren, Leipzig; nähere Infos hier.

15. November 2016 – European Telemedicine Conference 2016, Oslo, Norwegen; nähere Infos hier.

23. – 25. November 2016 – Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation zum Thema „Gesundheitskommunikation als transdisziplinäres Forschungsfeld“, Hamburg; nähere Infos hier.

Für aktuelle Tagungshinweise besuchen Sie gern auch die Website des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikation und die Facebook-Seite der Ad hoc-Gruppe Gesundheitskommunikation.

[lesen & lernen]

Neues vom Bücher- und Zeitschriftenmarkt
Bücher/Buchbeiträge

Deutsche Neuerscheinungen

Andelfinger, V.P., Volker P., Hänisch, T. (Hrsg.) (2016) eHealth. Wie Smartphones, Apps und Wearables die Gesundheitsversorgung verändern werden.

Roloff, Eckart; Henke-Wendt, Karin (2015): Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Stuttgart: Hirzel.

Schäfer, Markus; Quiring, Oliver; Rossmann, C.; Hastall, M.; Baumann, Eva (Hg.) (2015): Gesundheitskommunikation im Spannungsfeld medialer und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Baden-Baden: Nomos.

Englische Neuerscheinungen

Croucher, Stephen M. (2016). Understanding Communication Theory. A Beginner’s Guide. Routledge.» nähere Infos

Fearn-Banks, Kathleen (2015). Crisis Communications. A Casebook Approach. Routledge.» nähere Infos

de Fossard, Esta (2015). Communication for Behavior Change Volume I: Writing and Producing Radio Dramas. Sage.» nähere Infos

de Fossard, Esta, & Riber, John (2015). Communication for Behavior Change Volume II: Writing and Producing for Television and Film. Sage.» nähere Infos

Grembowski, David E.(2015). The Practice of Health Program Evaluation. Sage.» nähere Infos

Nicholson, Brian, McKimm, Judy, & Allen, Ann K (2015). Global Health. Sage.» nähere Infos

Zeitschriftenbeiträge

Deutsche Fachzeitschriftenbeiträge (Auswahl)

Kessler, S.H. & Guenther, L. (2015). On- oder Off-Sprecher? Zur Glaubwürdigkeit verschiedener Evidenzquellen in TV-Wissenschaftsmagazinen. Studies in Communication / Media, 4(2), 176-188, Doi: 10.5771/2192-4007-2015-2-176

Wulff, H. & Wagner, P. (2016) Mediennutzungs- und Aktivitätsverhalten jugendlicher Teilnehmer einer Adipositastherapie. Analyse zum Einfluss soziodemographischer Faktoren. In Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 59 (2), 284 – 291, Doi: 10.1007/s00103-015-2289-0

Englische Fachzeitschriftenbeiträge (Auswahl)

Camerini, A.L., & Schulz, P.J. (2016). Patient involvement in doctor-patient consultation: Micro-cultural differences between French- and Italian-speaking Switzerland. Patient Education and Counseling, 99(3), 462-469.

Chang, T., Verma, B.A., Shull, T., Moniz, M.H., Kohatsu, L., Plegue, M.A. & Colins-Thompson, K. (2016) Crowdsourcing and the accuracy of online information regarding weight gain in pregnancy. A descriptive study. In Journal of Medical Internet Research, 18 (4), Doi: 10.2196/jmir.5138

Endaltseva, A. & Mordvinova, M. (2015) Health communication and rhetorical challenges for the anti-smoking policy in Russia. In Journal of Communication in Healthcare, 8 (4), 325 – 334, Doi: 10.1179/1753807615Y.0000000021

Germeni, E., Bianchi, M., Valcarenghi, D., Schulz, P.J. (2015). A longitudinal qualitative exploration of cancer information seeking experiences across the disease trajectory: The INFO-SEEK protocol. BMJ Open, 5:e008933.

Gonzales, A.L. (2016) Improving health in low-income communities with group texting. In Journal of Communication, 66 (1), 82 – 101, Doi: 10.1111/jcom.12195

Igartua, J.J. & Vega Casanova, J. (2016) Identification with characters, elaboration, and counterarguing in entertainment- education interventions through audiovisual fiction. In Journal of Health Communication, 21 (3), 293 – 300, Doi: 10.1080/10810730.2015.1064494

Kaye, S.A., White, M.J. & Lewis, I. (2016) The use of neurocognitive methods in assessing health communication messages. A systematic review. In Journal of Health Psychology. Doi: 10.1177/1359105316630138

Kelly, B. J., & Hornik, R. C. (2016). Effects of framing health messages in terms of benefits to loved ones or others. An experimental study. In Health Communication, Doi: 10.1080/10410236.2015.1062976

Ludolph, R., Allam, A., & Schulz, P.J. (in press). Manipulating Google’s knowledge graph box to counter biased information processing during an online search on vaccination. Application of a technological debiasing strategy. Journal of Medical Internet Research. doi:10.2196/jmir.5430

Occa, A. & Suggs, L.S. (2016) Communicating breast cancer screening with young women. An experimental test of didactic and narrative messages using video and infographics. In Journal of Health Communication: International Perspectives, 21 (1), 1 – 11, Doi: 10.1080/10810730.2015.1018611

Oh, Y. S., & Song, N. K. (2016). Investigating relationships between health-related problems and online health information seeking. In Computers, Informatics, Nursing, Doi: 10.1097/CIN.0000000000000234

Rothenfluh, F., Germeni, E., & Schulz, P.J. (in press). Consumer decision-making based on online reviews: Are there differences between choosing a hotel and choosing a physician? Journal of Medical Internet Research. doi:10.2196/jmir.5580

Ruhrmann, G., Guenther, L., Kessler, S.H., & Milde, J. (2015). Frames of scientific evidence: How journalists represent the (un)certainty of molecular medicine in science television programs. Public Understanding of Science, 24(6), 681-696 (* equal contribution), Doi: 10.1177/0963662513510643

Sak, G., Diviani, N., Allam, A., & Schulz, P. (2016). Comparing the quality of pro- and anti-vaccination online information: A content analysis of vaccination-related webpages. BMC Public Health, 16:38.

Turner, C. (2016) Use of mobile devices in community health care.Barriers and solutions to implementation. In British Journal of Community Nursing, 21 (2), 100 – 2, Doi: 10.12968/bjcn.2016.21.2.100.

Weitere Literaturhinweise finden Sie auf der Webseite des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikationunter unter der Rubrik „Literaturhinweise„.

Abschlussarbeiten

Reißmann, Janina (2015): „Angst zu Zeiten der Ebola-Epidemie“. Eine quantitative Analyse über das Informationsverhalten der deutschen Bevölkerung während der Ebola-Epidemie unter der Berücksichtigung von Angst. Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Masterarbeit (MA Medienmanagement).

Vortmann, Kristina (2015): Lauf-Apps: Smart und gesund? Eine empirische Untersuchung der Nutzung von Lauftracking-Apps und ihrer Auswirkungen. Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Bachelorarbeit (BA Medienmanagement).

John, Sina (2015):Persuasion und Reaktanz – Ein Befragungsexperiment zur Untersuchung der Effekte von Reaktanz auf das Rezeptionsverhalten bei Entertainment-Education Formaten. Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, Bachelorarbeit (BA Medienmanagement).

Wicki, Nicole (2015): Cognitive dissonance and MMR vaccination information: Influence of attitudes and beliefs on selective exposure, perception and retention, Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

Vittoria Piazzoli (2015): Love life – no regrets 2014 AIDS campaign. How is it perceived among people in Ticino and Basel-Stadt? Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

Tamas Pap (2015): eHealth and Quality of Care in Switzerland. Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

Andrea Borghesi (2016): Facebook use among the Elderly: Expectations, needs, and perceived affordance. Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

Charlotte Trevisan (2016): Umbilical cord blood donation in Ticino: Explaining the intention to donate. Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

Andrea Villani (2016): Lean thinking and planning in hospital processes from the theoretical model to the practical application. Università della Svizzera italiana Lugano, Masterarbeit (Master of Science in Communication, Management and Health)

 

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