Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder des Netzwerks „Medien und Gesundheitskommunikation“,

wir freuen uns, Ihnen den 27. Newsletter mit aktuellen Infos, Tipps und Quellen zum Themenfeld medialer Gesundheitsinformation senden zu können. Dieses Mal haben wir mit Frau Prof. Dr. Nicola Döring von der Technischen Universität Ilmenau gesprochen. In ihrer Forschung untersucht sie unter anderem die Gesundheitskommuniation auf Social-Media-Plattformen.

Aus Thüringen kommen auch viele weitere News zur Gesundheitskommunikation.

An der Universität Erfurt startete im Herbst ein Forschungsprojekt zur Vermittlung von Impfwissen bei über 60-Jährigen und im Wintersemester 2017/2018 wird voraussichtlich der Masterstudiengang Gesundheitskommunikation beginnen. Außerdem findet dort auch die diesjährige Tagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation zur evidenzbasierten Gesundheitskommunikation statt.

Herzliche Grüße,
Ihre
Redaktion
Netzwerk Medien und Gesundheitskommunikation

Redaktion: Nicola Krömer, Verena Lindacher, Stefanie Lindl-Fischer, Yvonne Prinzellner, Doreen Reifegerste

 

[inhalt]

[kurz & knapp]
[wer & warum]
[tagen & treffen]
Tagungsberichte
Aktuelle Tagungen
[lesen & lernen]
Neues vom Bücher- und Zeitschriftenmarkt
Abschlussarbeiten

 

[kurz & knapp]

eHealth

Jeder vierte Deutsche nutzt Online-Portale zur Arztsuche
Informationen und Nutzer-Urteile auf den 31 Online-Arztbewertungsportalen in Deutschland werden offenbar für Patienten immer wichtiger. Bereits jeder zweite Deutsche kennt mindestens ein solches Portal, jeder vierte hat bereits ein solches Angebot zur Arztsuche genutzt. Das ergab eine nach eigenen Angaben repräsentative Befragung im Auftrag des Projekts „Weiße Liste“ der Bertelsmann Stiftung. Wegen der im Bewertungsportal gefundenen Informationen hat sich deutlich mehr als die Hälfte der Nutzer (60 Prozent) schon einmal für, 43 Prozent haben sich schon mindestens einmal gegen eine bestimmte Praxis entschieden, schreiben die Studienautoren.
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Ärzte können Videosprechstunden seit 1. April abrechnen
Seit Anfang April können Vertragsärzte zwei neue EBM-Ziffern für Videokontakte abrechnen. Die neuen Positionen dürfen 16 Fachgruppen ansetzen, darunter auch Hausärzte, Pädiater und Internisten: Der Technikzuschlag nach GOP 01450 (40 Punkte bzw. 4,21 Euro) wird pro Quartal und Arzt für 47 Videokontakte bezahlt. Zusätzlich wird der EBM um die GOP 01439 – analog zur Regelung zum telefonischen Arzt-Patienten-Kontakt – erweitert (88 Punkte bzw. 9,27 Euro).
Diese darf aber nur dann abgerechnet werden, wenn der Patient im Quartal die Praxis nicht persönlich aufsucht. Beide Leistungen sind auf sechs Indikationen, beispielsweise auf die Verlaufskontrolle von Wunden oder von Bewegungseinschränkungen, beschränkt.
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Dr. Google erfüllt Sehnsucht nach Zuwendung
Offenbar bedient die Internetrecherche unterbewusst Bedürfnisse, die Praxen nicht ausreichend befriedigen können. Dazu zähle, als Mensch gesehen zu werden und sich aufgehoben zu fühlen, berichtet Birgit Langenbartels. Die Diplom-Psychologin hat am Kölner Rheingold Institut eine zweistufige repräsentative Studie geleitet, die im Auftrag des Naturmedizin-Herstellers Pascoe untersucht hat, was Menschen bei der Webrecherche nach Gesundheitsinformationen bewegt. 1069 Patienten im Alter zwischen 20 und 60 Jahren wurden tiefenpsychologisch befragt. Ihre gesundheitlichen Beschwerden reichten von Schnupfen bis zu ernsten, lebensbedrohlichen Erkrankungen. Teils befanden sich die Probanden schon in Behandlung und
hatten schon eine ärztliche Diagnose bekommen, teils stand der erste Arztbesuch noch aus. „Das Netz hat Zeit, da werde ich nicht wie beim Arzt nach zwei Minuten rausgeschmissen“, berichtete Langenbartels von den Empfindungen der Probanden. Demgemäß haben die Internetsucher auch keine Eile. Durchschnittlich 2,4 Stunden surften die Probanden durchs Netz, um sich über Erkrankungen und Beschwerden zu informieren und mit Ärzten auf Augenhöhe sprechen zu können.
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Krankenkassen bezahlen Stresspräventionskurs im Internet
Mit der Zertifizierung des Online-Stresspräventionskurses von Selfapy durch die Zentrale Prüfstelle Prävention übernehmen fortan viele gesetzliche Krankenkassen die Gebühren für den Webkurs. Selfapy ist ein Online-Selbsthilfeportal, das die Unterschiede von gesundem und krankmachendem Stress sowie Techniken zum Stressabbau vermittelt. In neun aufeinanderfolgenden Modulen kommen verhaltenstherapeutische Methoden zum Einsatz, in denen die Betroffenen lernen, wie Stress entsteht, wie sie ihn bewältigen und wie sie ihr Stresslevel reduzieren können.
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mHealth

Digitale Helfer für pflegende Angehörige
Mit zwei neuen Online-Angeboten entlastet die DAK-Gesundheit pflegende Angehörige: Die App DAK-Pflegeguide gibt praktische Tipps und Anleitungen für den Pflegealltag. Der DAK-Demenz-Coach hilft beim Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. In Deutschland leben fast drei Millionen Pflegebedürftige. Etwa zwei Millionen davon werden zu Hause und überwiegend von Angehörigen versorgt. Im Pflegeguide sind zentrale Informationen für die Pflege zu Hause anschaulich aufbereitet. Wichtige Handgriffe werden in Videos erklärt – etwa, wie man Pflegebedürftigen beim Aufstehen oder bei der Körperpflege hilft. Angehörige erfahren, wie ein Badezimmer ausgestattet werden kann, damit sich Pflegebedürftige möglichst selbstständig darin bewegen können. Ein Rechner ermittelt die individuellen Ansprüche auf Leistungen der Pflegekasse.
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Auch in dem Online-Portal „BKK Pflegeinfo“ finden interessierte Personen alle wichtigen Informationen rund um Leistungen der Pflegeversicherung, Angebote zur Stressreduzierung sowie die wichtigsten Tipps und ersten Schritte im Pflegefall.
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Apps für gesünderes Hören bereits 45.000-mal geladen
Mehr als 45.000 Nutzer haben schon zehn Tage nach dem Start der gemeinsamen Präventionsinitiative von Barmer und Mimi Hearing Technologies
GmbH die Apps zur Vermeidung von Hörschäden auf ihr Handy geladen. „Mimi Hörtest“ und „Mimi Music“ testen die individuellen Stärken und Schwächen des Gehörs und passen dann die Musik auf dem Smartphone so an, dass der Nutzer sie in besserer Qualität hören kann und zwar bei geringerer Lautstärke. Mit der Kombination aus Lifestyle und Gesundheitsförderung sensibilisieren BARMER und Mimi besonders jugendliche Smartphone-Nutzer für gesundes Hören. „Die hohen Download-Zahlen der Mimi-Apps belegen, dass wir auf digitalen und innovativen
Wegen viele Menschen für ihre Gesundheit und das Thema Prävention begeistern können“, sagt Dr. Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer.
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Jugendliche finden Diabetes-Apps zu wenig hilfreich
Gängige Selbstmanagement-Apps gehen noch zu wenig auf die Bedürfnisse junger Diabetiker ein. Das zeigt eine Studie der University of Auckland. 115 Patienten mit Typ-1-Diabetes im Alter von 16 bis 24 Jahren wurden befragt, inwieweit sie bereits auf Mobile-Health-Anwendungen beim Diabetesmanagement setzen und wo eine sinnvolle Hilfe ansetzen sollte. Obwohl alle Befragten ein Handy und 96 Prozent sogar ein Smartphone besitzen, hat gerade einmal ein Drittel Erfahrungen mit Apps zum Diabetesmanagement oder setzt diese aktiv ein. Allerdings findet jeder Zweite die genutzten Apps lediglich ein wenig hilfreich. Gefragt nach den Bereichen des Selbstmanagements, die sie am schwierigsten finden, antworteten fast 48 Prozent, an die Blutzuckermessung zu denken, 35 Prozent finden es schwierig, auf die richtige Ernährung zu achten, und 27 Prozent, regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Etliche Punkte also, in denen mobile Diabetes-Anwendungen nachgebessert werden sollten.
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App „iRefugee“ soll Flüchtlingsversorgung erleichtern
Mit der App iRefugee.de sollen Geflüchtete besser mit Behörden und dem Gesundheitssystem vernetzt werden. Mit einer Übersetzungsfunktion für 15 Sprachen ermöglicht es die Applikation einerseits, sich ohne Dolmetscher zu registrieren und mit Behörden und Ärzten in Kontakt zu treten. Andererseits können Daten in der Landessprache ein- und auf Deutsch ausgegeben werden. Die App beinhaltet zudem eine digitale Gesundheitsakte mit Cloud, was Doppeluntersuchungen zu vermeiden helfen soll. Ergänzend bietet iRefugee.de eine Notfallfunktion mit GPS-Positionsangabe per SMS, eine Kommunikationsplattform und einen Datensafe für wichtige Dokumente wie Lebenslauf, Zeugnisse oder Asylanträge.
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Gesundheitsinformationen

Mangelnde Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland
Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz („health literacy“) haben Schwierigkeiten, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und relevante Informationen zu verstehen. Dies wirkt sich inter-nationalen Untersuchungen zufolge negativ auf die Gesundheit, das Gesundheits- und Krankheits-verhalten sowie auf die Nutzung des Gesundheitssystems aus. Eine repräsentative Befragung (n=2000, älter als 15 Jahre) fand heraus 54,3 % der Befragten eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufweisen. Die Autoren folgern daraus, dass die zum Teil niedrige Gesundheitskompetenz der Bevölkerung die Kommunikation mit Patienten erschweren und zudem gesundheitspolitische Probleme verstärken kann. In Zukunft sind daher weitere Bemühungen erforderlich, um die Gesundheitskompetenz zu fördern, Gesundheitsinformationen verständlicher zu gestalten und die Forschung auf dem Gebiet der Gesundheitskompetenz zu intensivieren.
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Jeder Zweite kapituliert bei der Suche nach Gesundheitsinformationen
Die Qualität in der medizinischen Versorgung ist nicht nur ein wichtiges Thema für Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte, sondern auch für Patienten. Was verstehen gesetzlich Versicherte – immerhin gut 70 Millionen Menschen in Deutschland – unter einer hochwertigen Qualität in der medizinischen Versorgung? Welche Aspekte sind ihnen wichtig? Welche Informationsquellen kennen sie? Welche nutzen sie? Das sind einige der Fragen, denen das WINEG, das Wissenschaftliche Institut für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen der Techniker Krankenkasse (TK), gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa nachgegangen ist. So wünschen sich 82 Prozent der Befragten verständlichere Qualitätsinformationen über Ärzte und Kliniken. Gut jeder Zweite (54 Prozent) sagt sogar, dass er keine Quelle kenne, bei der er sich objektiv über eine medizinische Leistung informieren kann – und kapituliert bei der Gesundheitsrecherche.
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Gesundheitsberichterstattung
Eine Reihe verschiedene Aktivitäten zeigt die Professionalisierung im Bereich der Gesundheitsberichterstattung. Das Robert Koch Institut (RKI) gab Leitlinien und Empfehlungen zur Erstellen von Gesundheitsberichten heraus, um die Gesundheitsberichterstattungspraxis auf kommunaler sowie auf Landes- und Bundesebene zu unterstützen. Außerdem startete am RKI ein Forschungsprojekt zum zum Aufbau eines Diabetes-Surveillance-Systems. Ergänzend dazu wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus entwickelt.
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» zum Forschungsprojekt

Im Aufbau befindet sich derzeit in Bayern die „Präventionsberichterstattung“. Sie soll die Umsetzung des Bayerischen Präventionsplans sowie der Bundespräventionsgesetzes begleiten. Als erstes Produkt ist ein Datenfaltblatt erschienen. Auf Bundesebene wird 2019 ein Nationaler Präventionsbericht erscheinen.

 
Mediennutzung und Gesundheit

Internetsüchtige bekommen Hilfe im Web
Eine halbe Million Internetsüchtige gibt es nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland, manche verbringen 16 Stunden am Tag im Netz. OASIS (Online-Ambulanz-Service zur Diagnostik und Beratung von Internetsüchtigen), ein Online-Beratungsangebot der Uniklinik Bochum will Süchtige genau da abholen, wo ihre Sucht entstanden ist. Der erste Schritt ist ein Online-Selbsttest mit neun Fragen zu Internet- und Freizeitaktivitäten und körperlicher Verfassung. Er weist auf eine mögliche Internetabhängigkeit hin. Ist das der Fall, werden dem Betroffenen zwei Online-Sprechstunden via Web-Kamera mit Psychologen der Uniklinik Bochum angeboten. Der zweite Termin dient vor allem dazu, den Betroffenen zu den Behandlungsmöglichkeiten
am jeweiligen Wohnort zu beraten und zu vermitteln. Dazu kooperiert das Projekt bundesweit mit Psychologen-Verbänden. „Von den 40 Personen, die seit September 2016 an OASIS teilgenommen haben, sind bisher zwei in einer psychologischen Betreuung vor Ort angekommen“, so Psychologe Martin Bielefeld, der gemeinsam mit einer Kollegin die Online-Sprechstunde führt. OASIS richtet sich zwar primär an Erwachsene, allerdings bietet es auch einen Test für Angehörige an, um auch Familien mit Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren.
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Verzicht auf Handy oder Internet neuer Trend bei jungen Leuten
Immer mehr Menschen wollen offline sein. Jeder fünfte Deutsche nahm sich zum Jahreswechsel vor, das Handy, den Computer oder das Internet weniger zu nutzen. Bei jungen Erwachsenen zwischen 14 bis 29 Jahren plante sogar mehr als jeder Dritte (38 Prozent) einen Rückzug aus der Online-Welt. Das zeigte eine Forsa-Studie mit mehr als 3.000 Befragten im Auftrag der DAK-Gesundheit. Auf Platz eins der guten Vorsätze steht nach wie vor Stressabbau: Sechs von zehn Deutschen wünschten sich für 2017 mehr Entspannung. Auf Platz zwei folgte mehr Zeit für Familie und Freunde (57 Prozent). Bei der jährlichen Umfrage zu den guten Vorsätzen der Deutschen fragte die Krankenkasse die Nutzung von digitalen Medien zum dritten Mal ab. Seit 2014 ist die Zahl der Menschen, die öfter mal abschalten wollen, von 15 auf 20 Prozent gestiegen, bei den jungen Erwachsenen von 29 auf 38 Prozent. In der Gruppe der über 60-Jährigen gaben dies nur zehn Prozent der Befragten an.
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Präventionsprojekt ECHT-DABEI fördert gesunde Mediennutzung
Spielkonsolen & Co. fesseln die Aufmerksamkeit von Kindern oft viel zu lang: In ihren Kinderzimmern sitzen sie im Schnitt 90 Minuten daran. Sind dort keine Geräte, verbringen sie 60 Minuten täglich in virtuellen Welten. Mögliche Folgen, wenn Kinder zu viel Zeit an den Bildschirmen und zu wenig in der analogen Welt draußen und mit Freunden verbringen: geringe Sozialkompetenz, Computerspielsucht sowie Übergewicht und Schulprobleme. „Unsere Empfehlung beim Thema Mediennutzung: Je später, desto besser. Viele Eltern fürchten, ihr Kind könnte etwas verpassen oder den Anschluss verlieren, wenn es nicht frühzeitig mit digitalen Medien in Kontakt kommt. Diese Angst ist unbegründet“, erläutert Psychologe Prof. Thomas Mößle, der gemeinsam mit Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik, das Programm entwickelte. ECHT DABEI richtet sich an Eltern, Erzieher und kleine User und wurde vom Verein „MEDIA PROTECT e. V. – Familien stärken im digitalen Zeitalter“ entwickelt. Es wird von der Pädagogischen Hochschule Freiburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert, das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Evaluation.
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Weitere News finden Sie auf der  Website des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikation, auf der Facebook-Seite der Fachgruppe Gesundheitskommunikation und auf der Facebook-Seite des Hanover Center for Health Communication.

[wer & warum]

Fünf Fragen an… Prof. Dr. Nicola Döring

Prof. Dr. Nicola Döring ist Diplompsychologin und leitet das Fachgebiet für Medienpsychologie und Medienkonzeption am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Ilmenau. In ihrer Forschung untersucht sie unter anderem die Gesundheitskommuniation auf Videoplattformen.
Soeben ist von ihr ein Beitrag dazu im Handbuch Gesundheitskommuniaktion erschienen. Döring, N. (2017). Die Bedeutung von Videoplattformen für die Gesundheitskommunikation. In C. Rossmann & M. R. Hastall (Hrsg.), Handbuch Gesundheitskommunikation. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
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» Zum Lebenslauf
» Zum Buchbeitrag (Springerlink)

[tagen & treffen]

Für Sie vor Ort

  1. Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Gesundheitskommunikation, Hamburg
    Unter dem Thema „Gesundheitskommunikation als transdisziplinäres Forschungsfeld“ diskutierten vom 23. bis 25. November 2016 in Hamburg über 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Praxis über das Zusammenspiel verschiedener Disziplinen im Bereich der Gesundheitskommunikation sowie die damit einhergehenden Potenziale und Herausforderungen.
    Ein besonderes Highlight: die Keynote von Prof. Dr. Gary Kreps von der George Mason University. Er betonte insbesondere die gesellschaftliche Bedeutung von Gesundheitskommunikation: „Relevant health information can help to reduce uncertainty and enhance quality of life.“ Welche Zielgruppen auf welchen Wegen nach Gesundheitsinformationen suchen und wie Gesundheitsinformationen gestaltet sein sollten, damit sie ihre Zielgruppe erreichen und zur Reduzierung von Unsicherheit beitragen können, wurde in 21 Beiträgen aufgezeigt. Das Tagungsprogramm bietet einen Überblick über alle vorgestellten Präsentationen. Ein Tagungsband ist in Vorbereitung. Ausgerichtet wurde die Tagung vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Kooperation mit dem Research Center for Media & Communication der Universität Hamburg.
    » weitere Informationen8. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft, Bremen
    Zum Thema „Digitale Gesundheitskommunikation: Zwischen Meinungsbildung und Manipulation“ lud die Apollon Hochschule am 25. November 2016 nach Bremen ein. Die Besucher konnten in vier aufeinander folgenden Impulsvorträgen Diskussionsimpulse zur Thematik von bekannten Experten aus Wissenschaft und Praxis. In vier vertiefenden Foren werden zudem spezifische Einzelaspekte präsentiert und mit diskutiert. Ergänzend dazu präsentierten sich 17 Kooperationspartner der Hochschule, darunter Firmen, Vereine, Kliniken und Krankenkassen auf einer  Branchenbörse im Foyer.
    » weitere Informationen10. Kliniksprechertag, Münster
    „Wir haben uns als Ziel gesetzt, die Rolle der Kommunikation in dieser gesundheitspolitischen Debatte über die Qualität im Krankenhaus greifbar
    zu machen“, eröffneten Corinna Bischof und Prof. Dr. Achim Baum den 10. Kliniksprechertag. Auf Einladung der Agentur lege artis waren am 9. März über 50 Kliniksprecher aus dem gesamten Bundesgebiet nach Münster gekommen. Zu Beginn gab Dr. phil. Micheal Schwarzenau, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe, einen Überblick über die Qualitätsdebatte. Er erklärte,dass es in medizinischen Behandlungsprozessen letztlich immer um Vertrauen gehe und dieses unter der Qualitätsbewertungnicht leiden dürfe.
    Mit Marcel Weigand, Senior Project Manager der Weissen Liste und ZDFzoom-Redakteurin Nina Behlendorf sprachen die Moderatoren unter anderem über den ZDF-Themenabend „Notfall Krankenhaus“ vom 5. November 2015, für den ZDF und Weisse Liste über 1.750 Patientengeschichten zusammengetragen hatten. Zu einer lebhaften Diskussion unter Teilnehmern und Referenten führte besonders der Vortrag von Stephan Giesler über die Plattform 2025AD.com der Continental AG. Gemeinsam wurde nach einer Idee gesucht, diese Möglichkeit mit Zielgruppen in den Dialog zu treten auf das Gesundheitswesen zu übertragen. Ein Vorschlag war beispielsweise eine Plattform zum Thema „Krankenhaus der Zukunft“.
    Dass es neben dem Patienten noch eine weitere wichtige Zielgruppe im Gesundheitswesen gibt, verdeutlichte zum Abschluss Dr. Doreen Reifegerste. Sie zeigte verschiedene Formen der Angehörigenkommunikation und beleuchtete die Potenziale für die Krankenhausqualität.
    » weitere InformationenAktuelle Tagungen28.-29.04.2017 – D.C. Health Communication Conference, Washington D.C., USA; nähere Infos hier.

    03.-05.05.2017 – Health 2.0 Europe, Barcelona; nähere Infos hier.

    11.05.2017 – Rolle der Evaluation im Feld der Rehabilitation, Wien; nähere Infos hier.

    25.-29.05.2017 – Jahrestagung der International Communication Association (ICA), San Diego, USA; nähere Infos hier.

    28.05.2017 – ICA Blue Sky Workshop „New Strategies and Challenges in Doctor-Patient Communication: How do eHealth and mHealth Use Change Medical Consultation and Care?“, San Diego, USA; nähere Infos hier.

    26.-28.06.2017 – Communication, Medicine, and Ethics (COMET) Conference, Indianapolis, USA; nähere Infos hier.

    20.-22.06.2017 – Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2017, Berlin; nähere Infos hier.

    04.-06.09.2017 – EACH Summer Event (International Association for Communication in Healthcare), London; nähere Infos hier.

    05.-06.10.2017 – Der Patient im Netz. Ethische Aspekte der digitalen Gesundheitskommunikation, Hannover; nähere Infos hier.

    08.10. – 11.10.2017 – International Conference on Communication in Healthcare (ICCH), Baltimore, Maryland; nähere Infos hier.

    09.11.2017 – Digital Health Zeit Konferenz, Hamburg; nähere Infos hier.

    10.11.2017 – 9. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft zum Thema „Diversität und gesundheitliche Chancengleichheit“, Bremen; nähere Infos hier.

    15.-17.11.2017 – 2. Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation mit Nachwuchsworkshop am 15. November 2017, Erfurt; nähere Infos hier.

    Für aktuelle Tagungshinweise besuchen Sie gern auch die Website des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikation, die Facebook-Seite der Fachgruppe Gesundheitskommunikation und die Facebook-Seite des Hanover Center for Health Communication.

[lesen & lernen]

Studiengänge und Projekte

An der Universität Erfurt startete im Oktober 2016 ein neues Forschungsprojekt zur Steigerung der Influenza- und Pneumokokkenimpfquote bei über 60-Jährigen. Mit dem Projekt „Impfen 60+“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, soll durch gezielte Informationen über Impfungen und mögliche Folgen des Nicht-Impfens das Wissen bei den über 60-Jährigen verbessert werden. Koordiniert wird das Verbundprojekt durch PD Dr. Cornelia Betsch.
» Nähere Informationen

Die Universität Erfurt bietet voraussichtlich ab dem Wintersemester 2017/2018 den interdisziplinären Master-Studiengang Gesundheitskommunikation an. Das Masterprogramm Gesundheitskommunikation baut primär auf die Forschungsbereiche Psychologie, Kommunikationswissenschaft und Public Health. Bewerbungen nimmt die Universität Erfurt für das Wintersemester vom 1. April bis 15. Juli entgegen. Das Studium dauert in der Regel vier Semester und vermittelt interdisziplinär verankertes Fachwissen. Die Studierenden werden in die medizinischen Grundlagen von Gesundheit und die Grundzüge von Public Health eingeführt. Sie lernen, auf der Basis von Kommunikationswissenschaft und Psychologie das Zusammenspiel von Gesundheit, Medien und Verhalten zu verstehen und durch effektive Kommunikationsmaßnahmen positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus ist das Studium forschungsorientiert und vermittelt fundierte Kenntnisse in quantitativen und qualitativen Methoden. Es besteht außerdem die Option eines „Fast-Track“-Programms zur Promotion. Voraussetzung für die Zulassung zum Studiengang ist der Abschluss eines der fachlich einschlägigen wissenschaftlichen Studiengänge der Kommunikationswissenschaft oder Psychologie (Bachelor). Darüber hinaus können interessierte Quereinsteiger aus den Bereichen Medienwissenschaft, Journalismus, Erziehungswissenschaft, Health Communication, Medizin und Public Health ggf. unter Auflagen zugelassen werden.
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Neues vom Bücher- und Zeitschriftenmarkt

Deutsche Neuerscheinungen

Altendorfer, L.M. (2017). Neue Formate der digitalen Gesundheitskommunikation. Baden-Baden: Nomos.

Fischer, S. (2016). Vertrauen in Gesundheitsangebote im Internet. Baden-Baden: Nomos.

Hagemann, T. (Hrsg.) (2017). Gestaltung des Sozial- und Gesundheitswesens im Zeitalter von Digitalisierung und technischer Assistenz. Baden-Baden: Nomos.

Hastall, M. R. & Ritterfeld, U. (2017). Neue Technologien im Kommunikationsbereich am Beispiel Demenz. In K. Bilda, J. Mühlhaus & U. Ritterfeld (Hrsg.), Neue Technologien in der Sprachtherapie (S. 142-150). Stuttgart: Thieme.

Hastall, M. R. (2017). Abwehrreaktionen und negative Effekte von Gesundheitsinformationen. Public Health Forum, 25(1).

Hastall, M. R. (2016). Wirkung von Furchtappellen in der Werbung. In G. Siegert, W. Wirth, P. Weber & J. A. Lischka (Eds.), Handbuch Werbeforschung (pp. 493-513). Wiesbaden: Springer.

Horch, K., Firnges, C., Starker, A., & Jordan, S. (2017). KomPaS: Studie zur Kommunikation und Patientensicherheit. Public Health Forum, 25(1).
Meyer, L. (2017). Gesundheit und Skandal. Organspende und Organspendeskandal in medialer Berichterstattung und interpersonal-öffentlicher Kommunikation. Baden-Baden: Nomos.

Richter, K. (2017). Gesundheits-Roboter für Senior/innen. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien in der alternden Gesellschaft. Ilmenau: Universitätsverlag der TU Ilmenau.

Rossmann, C., & Hastall, M. R. (Hrsg.) (2017). Handbuch Gesundheitskommunikation. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
» Zu einzelnen Beiträgen, die vorab online abrufbar sind

Rossmann, C. & Meyer, L. (2017). Medizin- und Gesundheitskommunikation. In H. Bonfadelli, B. Fähnrich, C. Lüthje, J. Milde, M. Rhomberg & M.S. Schäfer (Hrsg.), Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: Springer VS.

Englische Neuerscheinungen

Abbott, M., Ramchand, R., Chamberlin, M., & Marcellino, W. (2017). Detecting Changes in Newspaper Reporting of Suicide after a Statewide Social Marketing Campaign. Health Communication, 1-7. doi: 10.1080/10410236.2017.1298198

Allam A., Sak G., Diviani N., & Schulz P. J. (2016) Do quality markers for health websites affect the perception of vaccination webpages? Computers in Human Behavior:1-9.

Arendt, F., & Scherr, S. (2017). The Impact of a Highly Publicized Celebrity Suicide on Suicide-Related Online Information Seeking. Crisis The Journal of Crisis Intervention and Suicide Prevention, 1-3. doi: 10.1027/0227-5910/a000455

Bachl, M. (2016). Online health information seeking in Europe: Do digital divides persist? Studies in Communication | Media, 5(4), 427-453. doi:10.5771/2192-4007-1016-4-427

Baumann, E., Koller, M., Wiltfang, J., Wenz, H.-J., Möller, B. & Hertrampf, K. (2016). Challenges of early detection of oral cancer: Raising awareness as a first step to successful campaigning. Health Education Research, 31 (2), 136-145. doi: 10.1093/her/cyv099

Bavin, L.M., & Owens, G. (2017). Complementary Public Service Announcements as a Strategy for Enhancing the Impact of Health-Promoting Messages in Fictional Television Programs. Health Communication, 1-9. doi: 10.1080/10410236.2017.1283561

Cernikova, M., Smahel, D., & Wright, M.F. (2017). Children’s Experiences and Awareness about Impact of Digital Media on Health. Health Communication, 1-10. doi: 10.1080/10410236.2017.1298197

Fadda, M., Kanj, M., Kabakian-Khasholian, T., & Schulz, P.J. (2016) Validation of three Arabic health literacy assessment tools in Lebanon. Health Promotion International, 1-7.

Geber, S., Baumann, E. & Klimmt, C. (2016). Tailoring in risk communication by linking risk profiles and communication preferences: The case of speeding of young car drivers. Accident Analysis & Prevention, o.Jg.(97), 315-325. doi:10.1016/j.aap.2015.06.015

Hausmann, J.S., Touloumtzis, C., White, M.T., Colbert, J.A., & Gooding, H.C. (2017). Adolescent and Young Adult Use of Social Media for Health and Its Implications. Journal of Adolescent Health. doi: 10.1016/j.jadohealth.2016.12.025

Hessel, H., He, Y., & Dworkin, J. (2017). Paternal Monitoring: The Relationship Between Online and In-Person Solicitation and Youth Outcomes. Journal of Youth and Adolescence, 46 (2), 288-299. doi: 10.1007/s10964-016-0490-6

Korn, L., Betsch, C., Böhm, R., & Meier, N.W. (2017). Drawbacks of communicating refugee vaccination rates, The Lancet Infectious Diseases, 17 (4), 364-365. doi: 10.1016/S1473-3099(17)30141-X

Namkoong, K., Nah, S., Van Stee, S.K., & Record, R.A. (2017). Social Media Campaign Effects: Moderating Role of Social Capital in an Anti-Smoking Campaign. Health Communication, 1-10. doi: 10.1080/10410236.2016.1258616

Nafradi L., Galimberti E., Nakamoto K., & Schulz P. J. (2016) Intentional and unintentional medication non-adherence in hypertension: the role of health literacy, empowerment and medication beliefs, Journal of Public Health Research, 5(762):111-115.

Nesi, J., Rothenberg, W.A., Hussong, A.M., & Jackson, K.M. (2017). Friends‘ Alcohol-Related Social Networking Site Activity Predicts Escalations in Adolescent Drinking: Mediation by Peer Norms. Journal of Adolescent Health. doi: 10.1016/j.jadohealth.2017.01.009

Reifegerste, D., Bachl, M., & Baumann, E. (2017). Surrogate health information seeking in Europe: Influence of source type and social network variables. International Journal of Medical Informatics. Advance online publication. https://doi.org/10.1016/j.ijmedinf.2017.04.006

Reifegerste, D., Wasgien, K., & Hagen, L.M. (2017). Online social support for obese adults: Exploring the role of forum activity. International Journal of Medical Informatics, 101, 1-8. doi: 10.1016/j.ijmedinf.2017.02.003

Reinecke, L., & Oliver, M. B. (2017). The Routledge handbook of media use and well-being: International perspectives on theory and research on positive media effects: Routledge.

Röhm, A., Hastall, M. R. & Ritterfeld, U. (2017). How movies shape students‘ attitudes toward individuals with schizophrenia: An exploration of the relationships between entertainment experience and stigmatization. Issues in Mental Health Nursing, 38, 193-201. doi:10.1080/01612840.2016.125767

Sak, G., Rothenfluh, F., & Schulz, P.J. (2017). Assessing the predictive power of psychological empowerment and health literacy for older patients‘ participation in health care: a cross-sectional population-based study, BMC Geriatrics, 1-15. doi: 10.1186/s12877-017-0448-x

Scalici F., & Schulz P. J. (2017). Parents‘ and peers‘ normative influence on adolescents‘ smoking: Results from a Swiss-Italian sample of middle school students. Substance Abuse Treatment, Prevention, and Policy, 12(5).

Weitere Literaturhinweise finden Sie auf der Webseite des Netzwerks Medien und Gesundheitskommunikationunter unter der Rubrik „Literaturhinweise„.

Abschlussarbeiten

Lena Höckerschmidt. Leichte Sprache hat es schwer. Eine explorative Studie zur Verwendung der Leichten Sprache in der Krankenhauskommunikation (Hochschule Osnabrück, Bachelorarbeit. 08. Oktober 2016)
» zum Download

Hoor Sheikh. Exposure to celebrities on social media and body dissatisfaction: The role of parasocial identi-fication and social comparison as moderators amongst young adults (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 17. März 2017)

Alessandra Mion. Hospital waste management in Ticino: An evaluation of the staff’s awareness and education at EOC of Lugano (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 22. Dezember 2016)

Giulia Besana. Nurses‘ intention to report colleagues‘ misconduct: An application of the Theory of Planned Behavior in Ticino, Switzerland (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 21. Oktober 2016)

Sabrina Cifarelli. Barriers to effective telephone communications between callers and emergency responders during cardiac arrest cases in Switzerland, Canton Ticino: A content analysis. (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 10. Oktober 2016)

Armin Rozsa. Empowerment and health literacy in the context of depression: An experimental study in the field of DTCA (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 10. Oktober 2016)

Katia Veggian. The defining characteristics of Web 2.0 and the influence on online information research: analysis of HIV E-Health sources (Master of Science in Communication, Management and Health, verteidigt am 10. Oktober 2016)

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